Samstag, 4. Dezember 2010





Willkommen zu einem neuen Bericht aus Paraguay.
Hier wird es langsam waermer, wobei es noch nicht heisser als 38-39 Grad wurde, was noch recht kalt ist, wenn ich den Behauptungen meiner Kollegen Glauben schenken darf. In den naechsten Monaten sind wohl 43-44 Grad zu erwarten...


In den letzten Tagen machte ich eine Kontrollreise zu verschiedenen Patienten und Krankenstationen in Ost-Paraguay mit, was echt spannend war.

Am ersten Tag fuhren wir nach Encarnacion, wo wir uebernachteten. Ausserdem fuhr ich von hier aus auch fuer eine kurze Zeit ueber die Grenze nach Argentinien, da man als Nicht-Paraguayer aufgrund eines recht komischen Gesetzes alle 90 Tage einmal das Land verlassen muss.

Argentinien
Am 2. Tag unserer Reise fuhren wir dann nach zu verschiedenen Krankenstationen,von wo aus uns dann ein Arzt begleitete der uns zu einigen Patienten brachte.


Wenn man deutsche Krankenhaeuser und Arztpraxen gewoehnt ist, dann ist die Einfachheit schon eine grosse Umstellung. Eine der Krankenstationen wird zum Beispiel von einem gelernten Krankenpfleger geleitet. Hilfe bekommt er von seiner Frau und einem Taubstummen.


Die Patienten waren alle recht unterschiedlich. Manche ueberschwenglich dankbar, sodass wir einen Patienten nicht daran hindern konnten uns ein Schwein zu schlachten und uns mitzugeben. Das Ganze ist noch erstaunlicher, wenn man bedenkt, wie arm die Landbevoelkerung Paraguays ist und dass sie oft nur in richtig kleinen, aermlichen Huetten leben.


Aber manche wollten auch nicht akzeptieren, dass sie Lepra haben. So hatten wir zwei, die recht sauer wurden als wir erschienen. Wir parkten, bevor der Arzt ausstieg, das Auto in der richtigen Richtung, sodass wir, wenn noetig schnell verschwinden koennten, da es wohl schon vorgekommen ist, dass manche Patienten den Arzt bedrohten.

Dr. Dollinger haelt einen Vortrag ueber Lepra.
Hier laufen Schweine, Hunde, Huehner und sonstiges Getier in munterem Durcheinander ueber den Hof.


Auf dem Rueckweg wurden wir leider von einem heftigen Regenschauer erwischt und dass dummerweise, bevor wir wieder den asphaltierten Weg erreichten. Der nasse Matsch ist rutschiger als saemtlicher Schnee und Eis in Deutschland. Als wir dann die letzten Meter auf dieser Matschstrasse fuhren, passierte es dass unser Auto nicht geradeaus sondern richtig schoen an den rechten Strassenrand wegrutschte, wo wir dann erstmal feststeckten. Gluecklicherweise kamen wir dann mit 4-Rad-Antrieb wieder weiter, die andere Alternative waere schieben gewesen =o


Am Abend fuhren wir dann noch bei den Jesuiten-Ruinen vorbei, wo es gluecklichweise noch recht trocken war.


Auch am 3. Tag besuchten wir einige Krankenstationen.
 In Paraguay gibt es ausserdem auch recht haeufig Doerfer, in denen sich fast alle Bewohner auf eine Sache spezialisiert haben. So gibt es Beispielsweise:

Ein Haengemattendorf.
Ein Baelledorf.
Sowie ein Toepferdorf oder ein Dorf in dem Pferdefleisch konserviert wird. Auf meine Frage, warum sich denn alle in einem Dorf Konkurrenz machen, waehrend es vielleicht anderswo fehlt konnte man mir nur antworten, dass wenn ein Bewohner was gut kann, dass sich dass dann alle anderen abschauen.

Das wars fuer dieses Mal auch schon wieder, viele Gruesse an alle Leser und Danke fuer alle Rueckmeldungen, die ich immer mit Freude lese.