Ba i schaba,
wie man sich in der paraguayischen Landessprache Gurani begruessen wuerde und was so viel wie "Wie gehts es dir?" heisst. Denn obwohl spanisch die Haupt- und Amtssprache ist, sprechen viele Paraguayer auch Gurani, welche hier auch die Sprache der Herzen genannt wird. Und in der Tat, spricht man die Leute auf Gurani an, bekommt man eigentlich immer ein freudestrahlendes Laecheln zu sehen. Dieses ist es auch was mich motiviert ein bisschen mehr von dieser Sprache zu lernen, sodass ich gurani schon fast besser kann als spanisch, was aber nicht von meinen tollen gurani-kenntnissen zeugt sondern vielmehr von meinen immer noch sehr mageren spanisch-kenntnissen.
Dabei gibt es auch einige lustige Eigenheiten in der Sprache:
So heisst zum Beispiel "hetere i" sowohl "Es hat gut geschmeckt" als auch "Ohne Kopf"...
Oder ein Gespraech wie folgendes: "Gehen wir? - Ja" wuerde man mit "Jaha? - Heh!" uebersetzen was sich schon sehr witzig anhoert =)
Momentan gibts auf dem Hof wieder allerhand zu tun. Da waere zum Beispiel das Gras, welches man fast schon wachsen hoeren kann, so schnell wie es waechst. Das wird dann mit allerhand verschiedenen Maschinen geschnitten, wie zum Beispiel:
dem John Deere |
oder dem kleinen Traktor, genannt "Herbie" |
Ausserderm sind uns letztens die Schweine ausgebuechst, was zu einer recht witzigen Schweinejagd ausgeartet ist. =D
Desweiteren gabs mal wieder einen Zaun zu reparieren, der durch Wind und Wetter beschaedigt wurde.
Zuerst ein paar intakte Zaunpfaehle zum Ausbessern raussuchen. |
Dann werden Loecher an den abgebrochenen Pfaehlen gegraben. |
Und neue Pfaehle reingestellt, an denen die alten angebunden werden. |
Ein Wink mit dem Zaunpfahl =) |
Hier kommen viele Kinder hin, die oftmals einen sehr tragischen Hintergrund haben. Und es ist herzzerreissend wie die Kinder auf einen zugerannt kommen, und sich gleich an einen rankuscheln, da sie sich sehr nach Naehe sehnen. Vor allem kamen sie zu mir, da Maenner dort nicht arbeiten duerfen, weil die Muetter von den Kindern dies nicht zulassen wollen, da sie nur sehr schlechte Erfahrungen mit Maennern gemacht haben. Dabei ist es zu sehen, wie den Kindern eine stabile Vaterfigur fehlt.
Letztes Wochenende habe ich mit ein paar Freunden das 3-Laender-Eck Paraguay-Brasilien-Argentinien besucht. Uebernachtet haben wir in Ciudad del Este.
Sieht von oben recht schoen aus, ist aber unglaublich schmutzig... |
Am ersten Abend haben wir Itaipu besucht, das zweitgroesste Wasserkraftwerk der Welt. |
Danach ging es dann noch in einen Vogelpark, in dem es auch einige huebsche Tierchen zu betrachen gab.
Wir haben auch mal wieder mit unserem Hauskreis den Patienten auf Km81 vorgesungen, wie wir es einmal im Monat tun. Es tut echt gut die Freude der Menschen zu sehen, wenn man ihnen diesen kleinen Dienst erweist.
Mittlerweile kann ich euch endlich auch mal ein paar Bilder von unserem Vieh und dem Cowboy-dasein praesentieren:
Mittlerweile kann ich euch endlich auch mal ein paar Bilder von unserem Vieh und dem Cowboy-dasein praesentieren: |
Sitzt man erst einmal im Sattel, reitet man raus und treibt das Vieh zusammen.
Dann wird kontrolliert ob es neue Kaelber gibt die markiert werden muessen, oder ob ein Rind sich verletzt hat, bzw. krank ist.
Wenn ja, wird dies mit dem Lasso eingefangen.
Ab und zu wird auch die ganze Herde ins Korall getrieben, wo es dann entweder gezaehlt oder geimpft wird oder Verletzungen behandelt werden.
Ab und zu kann es auch sein, dass dann eine Kuh einzeln rausgetrieben werden muss. Das artet dann in eine Art fangen aus, da man auf die Kuh mit Klatschen und Rufen zurennt und diese vor Schreck das Weite sucht.
Hier soll die Kuh nicht vorbeilaufen. |
Normalerweise klappt das auch ganz gut. Allerdings sind die Kuehe im Korall, besonders die Weissen, etwas reizbar. So wollten wir zu dritt eine Kuh rausjagen, was auch vorerst ganz gut klappte. Doch auf halben Weg, dreht diese sich um und schaut mir direkt in die Augen. Jetzt heisst es schnell sein, da sich das Fang-Spiel umgedreht hat: Die Kuh jagt nun mich. Das ist schon irgendwie seltsam, man rennt auf die Kuh zu, und ruft und macht was weiss ich was, und innerhalb von einem Augenblick dreht das Ganze und man rennt vor einem 300-Kilo Monster davon. Dann heisst es blitzschnell zum Zaun und da rauf klettern. Dabei habe ich ausserdem auch immer das Gefuehl dass mich die Kuehe ganz besonders fies anschauen:
Heute habe ich nun allerdings meinen vorerst letzten Tag in der Wirtschaft hinter mich gebracht, da ich ab Montag fuer einen Monat im Krankenhaus arbeiten werde. Da ich vorhabe Arzt zu werden, ist es fuer mich eine tolle Gelegenheit, schon vorher ein Gefuehl dafuer zu bekommen. Ausserdem ist es eine gute Chance Km81 noch von einer neuen Seite kennen zu lernen.
Das wars erst mal wieder, viele Gruesse aus Paraguay.
I´m a poor lonesome Cowboy and a long way from home... |